Archive for March, 2010

Juchuu – das Dach ist fertig. Drei Tage hat es gedauert, und jetzt sieht unser Haus von außen fast fertig aus. Ein wenig Holz an der Gaube, das Flachdach über dem Abstellraum  und ein klein bisschen Klinker fehlen noch, aber ansonsten – saubere Arbeit, die die Jungs von Bartels Holzbau da geleistet haben. Schon ein tolles Gefühl, das eigene Häuslein zum ersten Mal fertig zu sehen.

Und das Beste – es gefällt uns noch besser als wir uns das vorgestellt hatten. Die Ziegel sehen super aus, Herr Lührsen ist mit der Ausführung total zufrieden (“Da sind Nägel drin, wo andere gerade schnell drübergehuscht wären – hier wurde abermals mitgedacht.”) und für uns kann es nun bald mit dem Innenausbau weitergehen.

Eine Sache hat uns aber dann doch gewurmt. Als Bauherr hat man dafür Sorge zu tragen, dass das Wasser, dass die Regenrinnen und Fallrohre herabläuft vom Haus weggeleitet wird. Dafür gibt es sogenannte Fallrohrprovisorien (klingt toll – sind aber einfach nur Plastikschläuche, die – wären sie gelb – durchaus mit Zini aus Hallo Spencer verwechselt werden könnten).

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Nur – kann es sein, dass da für Hamburg eine Marktlücke existiert? Wir mussten am Samstag zwischen Karfreitag und Ostersonntag knapp 5 Stunden durchs Hamburger Umland telefonieren und fahren, bis wir einen Laden gefunden hatten, der diese Dinger verkauft. Ich glaube wir machen einfach einen Fallrohrprovisorienlieferservice für Hamburg auf. Wenn man das gut vermarktet, kann man wahrscheinlich damit alleine den Hausbau finanzieren…

Egal – kann ja niemand was für, wir haben die Dinger nun und sie erfüllen erstaunlich gut ihren Zweck. Der Sockel bleibt trocken.

Und da waren schon wieder drei Wochen vorbei. Und immer noch müssen Besucher unseres Bautagebuchs denken, unser Häuslein stehe still und einsam im Schnee. Ne, ne, ne – inzwischen ist schon wieder alles ganz anders. Und unser Häuslein steht mitnichten alleine… vor 14 Tagen hat es sogar ganz viel Besuch empfangen können. Wir hatten nämlich Richtfest.

Ja, richtig gelesen – in den letzten drei Wochen ist allerhand passiert. Zimmerleute sind auf dem Friesenheim herumgeklettert und haben den Dachstuhl gerichtet. Der Verblender ist beinahe fertig gemauert und gefällt uns von Tag zu Tag besser. Heute haben die Dachdecker begonnen, die Dachpfannen auszulegen, und am Wochenende haben wir uns stundenlang die Köpfe über Steckdosen, Waschbecken und Lichtschalter zerbrochen.

Aber heute wollen wir über das Richtfest schreiben. Kurz – es war  richtig schön. Fast die gesamte Nachbarschaft war gekommen, um neugierig zu beschnuppern (und mindestens genauso neugierig beschnuppert zu werden), wer da bald in ihre Straße ziehen wird. Die Dachdecker waren da, um Segen für das Haus zu erbitten und haben die Festigkeit des Daches mittels Kornflaschenbruchtest geprüft (hält). Frau Wendt & Herr Sperling von EdelSteinhaus erwiesen sich als Retter in der Not und die Richtkrone schmückt nun feierlich das Bauwerk.

Kleine Versorgungsprobleme im Vorfeld (die Getränke kamen ca. fünf Minuten vor Richtfestbeginn, Klebeband ist definitiv ungeeignet, um damit Fensterfolien auf Porenbeton zu kleben…) und der von uns etwas zu groß eingeschätzte Hunger der Gäste (Frank von der Hamburger Tafel und seine Kollegen im Pik As haben sich Freitag Abend noch über knapp 20 Liter Gulaschsuppe, ein Blech Apfelkuchen, 40 Vollkornbrötchen, Schokolade und Kekse in rauhen Mengen freuen dürfen…) konnten auf jeden Fall nichts daran ändern, dass wir (und hoffentlich auch alle Gäste und Handwerker) einfach eine Menge Spaß hatten.

Auch hier können wir übrigens mal wieder den Einsatz der EdelSteiner loben – Frau Wendt, die uns bei den letzten Vorbereitungen noch half, Tische aufzustellen und den Rohbau herzurichten und Herrn Sperling, der kurzerhand mittels Säge und übrig gebliebener Dachlatten Brettergerüste für die Fensterfolien aus dem Bauleiterhut zaubern konnte.

Inzwischen geht es auch enorm schnell weiter. Wir werden nächste Woche mal ein wenig mehr darüber schreiben, was in der Zwischenzeit so alles passiert ist und werden auch aktuelle Fotos veröffentlichen.

Kürzester Blogeintrag der Woche – falls in der Wettergestaltungszentrale jemand mitliest… Bei euch muss irgendwo ein Loch in einer Wasserleitung sein. Es schneit schon wieder. Tut mal was!

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… er schiebt die Schneemassen von Decke und Wand. Oder so ähnlich. Irgendwie ist es schon verhext mit dem Hamburger Wetter. Wie gerne würden wir hier schreiben, dass unser Haus immer mehr Gestalt annimmt, dass inzwischen die Heizung eingebaut ist und der Schornstein lustig raucht. Ne ne ne – stattdessen quälen wir uns erneut mit 30cm Neuschnee und fiebern dem Tauwetter entgegen.

Immerhin – letzte Woche haben die Maurer, dem Wetter trotzend, angefangen das Obergeschoss zu errichten. Man kann schon gut erkennen wo einmal Fenster sein werden, wo sich der Friesengiebel emporstrecken wird und wo man sich elegant über die franzöischen Balkone lehnen kann.Die Außenwände wurden, soweit es für das Dach nötig ist, hochgezogen und die Mauerwerksanker wurden gesetzt. Der Plan ist nun eigentlich, dass am Mittwoch die Zimmerleute kommen sollen, um unser Dach einzurichten. Aber bei diesem Punkt kommen wir wieder zur Überschrift… im Märzen der Bauherr…

Das Problem ist ja eigentlich ganz einfach – 30 cm Schnee => Schnee schmilzt => Wasser steht im OG => Wasser gefriert => Zimmermann rutscht aus => Zimmermann hat (zu recht) keine Lust mehr. Sprich, wenn’s so kalt bleibt und der Schnee auf dem Dach sich langsam in eine spiegelglatte Eisdecke verwandelt, wird’s nix mit dem Dach am Mittwoch. Also muss die missliche Kette wohl irgendwie durchbrochen werden. Und da das am besten ganz am Anfang geht, haben Bauherrin und Bauherr sich heute auf den Weg zur Baustelle gemacht und drei Stunden lang ca. 10 (gefühlte 100) Kubikmeter lockeren Neuschnee von der Erdgeschossdecke auf den Boden befördert. Die Betondecke sieht seitdem wieder fröhlich kahl aus, und wenn Fortuna endlich ein wenig Mitleid mit uns hat, dann kommt auch nix mehr nach. Und dann kann’s nächste Woche endlich weitergehen. Drücket uns die Daumen…

Hört man in letzter Zeit irgendwie häufiger die Frage. Sogar per EMail trudelte letzte Woche eine erste Nachfrage ein (bei Fragen & Anregungen – ruhig her damit), weil sich unsere Leserschaft da draußen anscheinend darüber wundert, warum in unserem Blog das große Schweigen ausgebrochen ist. Tja – fragt den Eisbären, der Hamburg erneut unter einer Schneedecke versenkt hat…
Bei Frost und Kälte ist eben kein Hausbau möglich. Die EdelSteiner würden ja gerne und scharren eifrig mit den Hufen, werden aber von Yvi, Steffi, Gundula, und wie die ganzen Wettertiefs so heißen, zurückgehalten.

Sei’s drum – kann ja niemand was dran ändern und so bleibt uns nicht viel anderes übrig als mal wieder einen kurzen Zwischenbericht abzugeben. In der letzten Woche hatten wir ja immerhin mal ein paar Tage Temperaturen oberhalb des Gefrierpunktes und die tapferen Handwerker haben auch auf der Stelle weitergebaut. Der Verblender im Erdgeschoss windet sich nun schon fast um das gesamte Haus und die Erdgeschossdecke konnte (dank heldenhaft schneeschippendem Einsatz von Herrn Solke und Herrn Sperling – Danke dafür) endlich gefahrfrei betoniert werden. Das hat den großen Vorteil, dass das Erdgeschoss nun ein wenig die Chance hat, auszutrocknen.

Der Gutachter der WK war auch mal wieder auf der Baustelle und ließ es sich nicht nehmen, die hohe handwerkliche Qualität der Maurerarbeiten zu loben. “So gutes Handwerk sieht man selten”, so sein Urteil. Etwas Sorgen macht ihm zwar die Feuchtigkeit in den Steinen und in der Dämmung – das sollte aber laut seiner Aussage mit Bautrockner und etwas Geduld wieder wegzubekommen sein. Vielleicht kann man ja auch die obersten cm der noch freiliegenden (aber abgedeckten) Dämmung noch austauschen, dann wär’s da gleich ganz trocken.

Nächste Woche solls weitergehen – wer sich also fragt ob noch was passiert… Ja – passiert noch was.