Ein Haus ist schon eine spannende Angelegenheit. Erst dauert es fast acht Monate bis die Hülle und das Notwendige steht (Heizung, Estrich, Strom…) und dann passiert in gerade einmal 45 Tagen alles Übrige was das Haus schön und wohnlich macht.

Fliesen sind da ein ganz gutes Beispiel. Innerhalb von zwei Wochen passiert so viel mit den rohen Räumen, dass man schon jeden Abend nach der Arbeit voller Vorfreude ins Haus spurtet, um die neuesten Fertigstellungen zu sehen.

Unsere Fliesen kamen ja vom Fliesenteam Bock (daher der Titel des heutigen Eintrags) aus Bremervörde und ähnlich zufrieden wie mit der Beratung waren wir letztendlich auch mit der Ausführung. Der uns zugeteilte Fliesenleger – Herr Nienstedter – hat alle Fliesen in Bad, WC, Diele und Küche gewissenhaft und routiniert verlegt, so dass wir an seiner Arbeit nichts zu beanstanden hatten.

Um so bedauerlicher daher, dass der Hersteller der Wandfliesen, die wir für die Küche bestellt hatten, bei der Fertigung wohl einen seiner schlechteren Tage hatte (vielleicht waren auch nur einfach bei der Endkontrolle im Werk die Lichtverhältnisse etwas ungünstig…). Während die Blankofliesen in einem elegant hellen Grauton die Wand verzierten, strahlte uns direkt über dem Platz, wo der Herd installiert werden soll ein leuchtendes Weiss von den Dekorfliesen entgegen.

fliesen_weiss

Tja – und weil weiss und hellgrau irgendwie doch nicht sooo dolle harmoniert und das Ganze auch nie so geplant war, schrieben wir am gleichen Abend noch eine Mail an das Fliesenteam sowie an den Hersteller, um zu erfahren, was da wohl schief gegangen sei.
Geprägt durch Erfahrungsberichte aus anderen Bautagebüchern (Stichworte wie “Fertigungstoleranz” und “damit müssen Sie eben leben” schwirrten uns schon durch den Kopf), waren wir schon auf das Schlimmste gefasst, als der Vertreter des Fliesenherstellers seinen Besuch auf der Baustelle ankündigte.

Aber… irgendwie kam dann doch alles anders. Der Besuch dauerte keine fünf Minuten, der Hersteller meinte nur “sieht ja wirklich nicht gut aus”, versprach alles zu klären, und eine Woche später wurde der komplette Fliesenspiegel ausgetauscht. Ohne grosse Diskussion – ohne böse Briefe – einfach nur, weil’s uns nicht gefallen hat (und die Toleranz bei der Fertigung wohl wirklich ein wenig großzügig ausgelegt war).

Das Fliesenteam war sogar so fix, dass die ganze Austauschaktion noch extrem kurzfristig vor der Kücheninstallation über die Bühne gehen konnte. Von der angeblichen Servicewüste Deutschland haben wir also wirklich gar nichts zu spüren bekommen…

PS: Hier erst einmal nur ein paar fix mit der Handykamera aufgenommene Fotos. Schönere Fotos von Diele, Bad und WC kommen am Wochenende.

PPS: Einen kleinen Punkt gilt es noch zu klären – aus irgendwelchen Gründen werden die Fugen im Bad von einen etwas fleckigen Look geziert… Woher das kommt und was man dagegen tun kann, das müssen wir noch herausfinden – sicherlich lässt sich aber auch da eine Lösung finden.