Planung


Zwei Bauträger sind noch im Rennen. Und irgendwie kommt es uns vor als stünden wir mitten in dem Kampf der beiden titelgebenden biblischen Gesellen. Auf der einen Seite des Rings steht der große, der bekannte Bauträger aus dem Norden mit den vielen schönen Musterhäusern. Der Bauträger, der jedes Jahr mehr als 500 Häuser baut und mit wirklich tollen Energiewerten, schnellster Bauzeitgarantie und einer ganzen Armee an zufriedenen Kunden wirbt.

Auf der anderen Seite – Edelsteinhaus – oder eben David. Eine doch eher kleine Baufirma aus Bruchhausen/Vilsen, von der wir vor unserem Bauvorhaben noch nie etwas gehört haben. Erzählen wir Freunden und Bekannten von unserem potentiellen Baupartner, sehen wir erstaunte und fragende Gesichter – bisher aber noch eine erkennendes Lächeln, wir wir das bei – nennen wir sie doch einfach weiterhin Goliath – immer wieder sehen.

Und trotzdem kann “David” uns irgendwie mehr überzeugen. Die Referenzen mögen nicht ganz so vielfältig (wenn auch durchaus reichhaltig vorhanden) sein, die Musterhäuser nicht in so großer Vielzahl über die Republik verteilt sein – aber all das wird durch die Gewitztheit, gut durchdachte Planung und Sympathiewerte irgendwie voll wettgemacht.

Versteht uns nicht falsch – die Mitarbeiter von “Goliath” wirken (und sind wohl auch) enorm kompetent und sind die Freundlichkeit in Person – das Konzept von Goliath aber, zu 95% Standardgrundrisse zu verkaufen ist irgendwie einfach nicht für uns gemacht. Kleine Änderungen sind noch gut machbar – aber wenn Grundrisse massiv verändert werden sollen, fordert die Schwerfälligkeit des Riesen einfach ihre Tribute – hohe Kosten, lange Turn Around Zeiten und eine gewisse Eingeschränktheit in dem was machbar ist.

David hingegen – um unserer Metapher mal treu zu bleiben – flitzt umher, ändert Grundrisse, präsentiert Ideen und überrascht uns immer wieder mit Planungen und Entwürfen auf die wir (und eine ganze Reihe anderer Bauträger) bisher einfach nicht gekommen sind.

Ein wenig Angst bleibt natürlich trotzdem – Goliath hat einfach einen gewissen Ruf. Viele sagen – nehmt doch einfach Goliath, der ist stark, der schafft es wenigstens auf jeden Fall ein Haus zu bauen – vielleicht geht David ja irgendwann die Puste aus. Nun ja – darum prüfen wir ja gewissenhaft alles was wir über David herausfinden können (und – ganz ehrlich – eigentlich sollte man das bei jedem Bauvorhaben oder überhaupt jeder großen Entscheidung tun – oder nicht?). David ist damit einverstanden. Er befürwortet das sogar – also gucken wir ganz ungeniert in seinen Geldbeutel (http://www.bundesanzeiger-datenservice.de/) , fragen seine Freunde und Bekannten (die Adressen gibt er gerne heraus) und schicken ihn quasi direkt zum Amtsarzt (http://www.bsb-ev.de/). Bisher sagen eigentlich alle – der Kerl ist fit und gut gerüstet – der Kampf wird spannend…

Also los – wir läuten die letzte Runde ein und halten euch auf dem Laufenden…

Gestern waren wir beim Bauherrenschutzbund. Naja – um genau zu sein waren wir natürlich bei dem sachverständigen Architekten, den der BSB uns in Hamburg vermittelt hat. Insgesamt hatten wir einen super Eindruck von den guten Mann. Klar auf den Punkt und gut vorbereitet – dazu gab es noch eine Fülle von Informationen, so dass mir danach vom Mitschreiben regelrecht die Hand geraucht hat.

Aber von vorne… wie muss man sich denn nun so einen Termin vorstellen? Der Sachverständige hatte uns gebeten, ihm bereits im Vorfeld Vertragsentwürfe, Baubeschreibungen und sonstige Unterlagen der von uns bevorzugten Bauträger zuzuschicken. Die hatte er sich bis dahin sorgfältig durchgelesen um uns dann eine ganze Menge Kommentare und Ratschläge geben zu können. Was man anders machen könnte, was man auf jeden Fall ändern sollte und was ihm gut gefällt.

Erfrischend fand er übrigens die Baubeschreibung von Edelsteinhaus. Erfrischend weil das Dokument seiner Meinung nach ehrlich und beinahe vorbildlich ausführlich aufgesetzt sei und – so sein Kommentar – mit das beste darstellt, was er seit einigen Monaten auf dem Tisch liegen hatte. Da freuen sich doch die jungen Bauherren.

Beim Vertragsentwurf hatte er dann zwar noch ein paar Anmerkungen – allerdings war wohl nichts dabei, wo man nicht drüber reden könne sollte und was man nicht hinbekommen kann. Sprich – unsere Zuversicht wächst, dass wir am Ende endlich noch den richtigen Bauträger gefunden haben. Bisher haben wir jedenfalls keinen Haken gefunden.

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