Archive for December, 2009

… war ja noch alles ganz anders. So übrigens auch unser Grundstück. Der Vorbesitzer hatte uns noch kurz vor dem Verkauf ein Foto gezeigt, auf dem zu sehen ist, wie das vor gerade einmal 20 Jahren ausgesehen hat. Heute kann man sich das gar nicht mehr vorstellen. Wie es wohl in weiteren 20 Jahren aussehen wird?

grundstueck_70er

Es wird ein wenig die Bremse eingelegt bei unserem Bau. Noch keine Vollbremsung und erst recht kein totaler Stopp aber ganz so schnell wie wir (und Herr Solke) sich das gewünscht hatten, geht es leider doch nicht weiter. Schuld ist eine Mischung aus unserer kleinen engen Straße, den Hamburger Gesetzen und einem übergewichtigen Kran der nicht so ganz auf unser Grundstück passen will.

Eigentlich sollte ja letzten Donnerstag die Filigrandecke auf unser Erdgeschoss gelegt und anschließend betoniert werden. Ganz so einfach gestaltet sich das jedoch nicht, da der Platz, den wir eigentlich auf unserem Grundstück für den Kran reserviert hatten wohl zu schmal ist. Was wir jetzt brauchen ist eine Vollsperrung der Straße. Und weil damit eben nicht zu rechnen war, und das alles auch vorzubereiten ist, verschiebt sich unsere Decke auf Dienstag.

Eigentlich ja nur eine ganz leichte Verzögerung – blöd nur, dass die Herren vom Wetterdienst auch noch ein Wörtchen mitzureden haben. Für die kommenden Wochen sind Temperaturen unterhalb von 0°C vorausgesagt. Das wiederum heißt, dass möglicherweise nicht betoniert werden kann (bei -5°C ist Schluss…), und die Betondecke nicht wie geplant über Weihnachten ruhen kann… Ach ja – Bauen ist kompliziert. Jede Kleinigkeit kann große Folgen haben – das lernen auch wir gerade. Aber mal sehen – vielleicht kommt ja doch noch alles anders…

Trotzdem hat sich in der letzten Woche eine ganze Menge getan. Es steht nun ein Gerüst um unseren Bau, so dass wir auch einmal Fotos von oben machen konnten. Die Front ist bereits verblendet und wir freuen uns jedes mal, wenn wir am Bau sind, dass uns der Klinkerstein auch noch in der vollen Fläche so gut gefällt. Dämmung ist auch schon teilweise angebracht, und das Erdgeschoss ist so ziemlich fertig gemauert.

Ach ja – ein hübsches Bauschild wurde auch noch aufgestellt…

In einem vorherigen Beitrag hatten wir noch unsere Angst vor dem “Hamburger Monsun” kund getan. Die Befürchtung, dass der ständige Regen unser Haus noch davonschwimmen lässt, hat uns schon ein wenig beunruhigt.

Scheint aber alles nicht so wild zu sein. Ich hatte unseren Bauleiter per E-Mail gefragt und auch prompt die Antwort bekommen, dass die Porenbetonsteine wohl recht unempfindlich gegen Regen seien – nur die Dämmschicht und die frisch gemauerten Verblender sollten gegen Fallwasser (baudeutsch für Regen) geschützt werden. Auch beruhigend – unser Berater vom Bauherrenschutzbund, (dem wir die gleiche Frage gestellt haben) und Herr Solke sehen das genauso.

Und – kaum stehen die Verblender, werden auch alle Mauern von einer ordentlich beschwerten Folie geschützt. Da ist trotz Wind und Wetter noch nichts davongeflogen und trocken bleibt’s auch. Dass sich bei so viel Sorgfalt natürlich am Wochenende alle Wolken verziehen war aber auch irgendwie klar… ;-)

bauschild_klinker_klein3

Unglaublich aber wahr – es geht tatsächlich schneller, ein Haus zu mauern als einen Blog zu schreiben. Unser letzter Eintrag ist gerade einmal eine Woche her und schon können wir lustig durch das Erdgeschoss unseres Hauses marschieren.
Klar – die Innenwände fehlen noch, aber irgendwie ist es schon toll, wenn man so langsam einen Eindruck davon bekommt, wie es sich anfühlen wird, wenn das Haus einmal fertig ist.

Also – was wurde inzwischen gemacht? Der Berater vom Bauherrenschutzbund (Herr Lührsen) hat unserer Baustelle einen ersten Besuch abgestattet und zeigte sich voll zufrieden (“Alles in Ordnung – weitermachen”). Der nächste Besuch ist am kommenden Donnerstag, wenn die Erdgeschossdecke aufgesetzt wird. Wir hoffen einfach mal, dass sich an seiner Meinung nichts ändern wird…

Denn dafür sorgt ja schließlich unser Polier und seine Mannschaft – der freundliche Herr Solke (an dieser Stelle einen kleinen Gruß und einen Verweis auf seine eigene Homepage http://www.rallyefilme-nord.de mit großartigen Filmen für Rallyefans) arbeitet trotz waschechtem Hamburger Schietwetter (für nicht Hamburger: immer mal wieder Nieselregen und verhangener Himmel) unbeirrbar fleißig auf der Baustelle und mauert gemeinsam mit seinen beiden Kollegen Stein um Stein unser Friesenheim. Das geht schnell und sieht sauber und exakt aus.

Irgendwie aber auch kein Wunder - Herr Solke arbeitet schließlich schon seit über 21 Jahren für EdelSteinhaus und die Erfahrung merkt man ihm einfach an. Das wirkt beruhigend. Gerade wenn man – wie wir – sein erstes (und wahrscheinlich auch einziges) Haus baut und mit jedem Gewerk und jedem Baustoff fachlich völliges Neuland betritt.

Ein wenig Sorgen macht uns jetzt wirklich nur noch der Regen. Irgendwie auch komisch. Früher ist man an hunderten von Baustellen vorbeigefahren, ohne sich Gedanken zu machen, ob der Regen dem Mauerwerk etwas anhaben könnte, und kaum baut man selbst, fühlt man sich von jedem Regentropfen in seiner Existenz bedroht. Irgendwie auch blöde, dass das Hamburger Wetter sich gerade jetzt dazu entschieden hat für vier Wochen auf Dauerregen umzustellen. Naja – nachdem alle anderen, die sich mit unserem Haus beschäftigen noch sehr gelassen sind, versuchen wir mal ein wenig von dieser Gelassenheit mitzunehmen… Unsern Bauleiter haben wir trotzdem mal gefragt, was man da machen kann. – Vielleicht gibt’s ja irgendwas zur Bauherrenberuhigung…

In der Zwischenzeit gibt’s zum Gucken wieder einmal ein paar Fotos, die den rasanten Baufortschritt dokumentieren. Außerdem die Preisfrage des Monats – was machen 31 Pfennige auf der Baustelle? 8-)

Es ist schon ein wenig verrückt. Da wühlt man sich fast drei Monate lang durch Anträge, Formulare und Haufen von Schriftstücken und beginnt daran zu zweifeln, ob überhaupt irgendwann am Ende noch ein Haus gebaut werden darf und dann geht alles ganz schnell.
Gerade mal zwei Wochen ist es her – da war unser Grundstück noch von einem anderen, einem in Würde gealterten Haus bewohnt, und heute graben die fleißigen Maurer schon die Schächte für die Fundamente seines Nachfolgers.

Den Bauzeitenplan haben wir inzwischen auch schon von EdelSteinhaus bekommen. Wenn alles wie geplant weiterläuft und uns der Winter nicht noch mit eisigem Wetter dazwischenknistert, dann könnten wir tatsächlich schon Anfang Januar Richtfest feiern. Wenn jemand schon Ideen hat, womit man Nachbarn, Handwerker und Freunde glücklich machen kann – immer her damit ;-)

… oder wie erklärt man einer 18 Monate alten Tochter was das große gelbe Ding da neben dem Haus vorhat? Auf jeden Fall haben wir uns damit ganz schön was eingebrockt. Juna spricht jeden Morgen voller Begeisterung nur noch vom Bagger (Bagger – Haus – weg – gucken…) und ist den Tränen nahe, wenn wir es mal nicht schaffen, zum Grundstück zu fahren.

Und dann war auch noch alles so schnell vorbei. Nicht einmal ganze drei Tage hat es gedauert und nichts war mehr von dem Haus übrig, das die letzten 60 Jahre auf dem Grundstück gestanden hatte. Und nicht einmal mehr sechs Monate soll es dauern bis ein neues gebaut sein wird.
Ach ja – ein paar Fotos haben wir auch gemacht. Zur Erinnerung und zum immer wieder “Bagger Haus weg” gucken… ;-)